Andreas Wittenzellner
Die erfolgreichsten Meister (von links): Simon Lunghamer, Landtagsabgeordneter Konrad Baur (CSU), Hannes Reiners, Markus Fischer, Barbara Mayer, Laurin Huber, der bisherige Leiter des Bildungszentrums Franz Ertl und der neue Leiter Andreas Pfaffinger.

Meisterfeier am 24.10.2025 im Forum Chiemgau28 junge Schreinermeister erhalten Meisterbrief in Traunstein

28 junge Schreinermeister, die Hälfte jeweils in Teil- beziehungsweise Vollzeit erhielten zum Abschluss ihrer Meisterausbildung am Freitag Abend im Forum Chiemgau am Stadtplatz Traunstein im Rahmen einer würdigen Abschlussfeier ihren Meisterbrief, der ihnen nun unter anderem den Weg in die Selbständigkeit oder auch die Möglichkeit eines Studiums eröffnet.

Die gezeigten „Meisterstücke des Wohnens“ begeisterten die Gäste aber auch viele Besucher im Rahmen des am Wochenende in Traunstein folgenden verkaufsoffenen Sonntags (Blattl-Sonntag).

Der künftige Leiter des Traunsteiner Bildungszentrums der Handwerkskammer in Traunstein, Andreas Pfaffinger, betonte wie herausfordernd der Meisterkurs für die zum Teil schon seit vielen Jahren im Schreinerhandwerk arbeitenden frischgebackenen Meister war. „Wieder die Schulbank drücken“ sei nicht so einfach gewesen. Es habe sich aber gelohnt: „Jetzt könnt ihr zum 1. Mal in den Spiegel schauen und sagen: Ich kann Meister zu mir sagen!“.

Wertschätzung

Viele geladene Gäste aus Handwerk, Berufsschule und Politik waren gekommen um mit ihnen zu feiern. „Das war auch eine lange Entbehrungsphase für die Partner und Familien“ so Pfaffinger und ergänzte: „Die lange Liste der Gäste zeigt aber auch die Wertschätzung, die man euch heute entgegenbringt.“

Meister des Handwerks

 Wertschätzung sprach ihnen auch Landtagsabgeordneter Konrad Baur (CSU) zu: „Ihr habt etwas tolles geschafft: Ihr seid Meister des Handwerks!“. Es sei „wunderbar“ wenn junge Menschen sich für so einen Weg in der Region entscheiden würden. Sie seien jetzt „echt meisterlich.“ Er ermutigte die jungen Handwerker in ihrem Umfeld ihr Handwerk positiv nach Außen zu tragen.

Wärme und Lebensqualität durch den Werkstoff Holz

Walburga Mörtl-Körner, 2. Bürgermeisterin Traunsteins, überbrachte die Glückwünsche des Traunsteiner Oberbürgermeisters Christian Hümmer. Die jungen Schreinermeister hätten sich „durchgebissen“. „Heute bekommt ihr dafür die Bestätigung, dass ihr Meister eures Faches seid.“ Schreinermeister würden hier aber auch international hohes Ansehen genießen.

Sie wies darauf hin, dass dies gerade auch für die heimischen Betriebe gelte. Sie würden mit dem Werkstoff Holz arbeiten, der Räume gestalte, in denen man sich wohlfühle, der Wärme und Lebensqualität schaffe und von langer Dauer sei. Sie ermutigte die Anwesenden sich in der Innung und für die Demokratie zu engagieren.

Der Schreinermeister als fleißiges Multitalent

Der Obermeister der Traunsteiner Schreiner-Innung, Andreas Weinzierl, betonte, dass die frisch gebackenen Schreinermeister nicht nur gute Handwerker sein müssten, sondern auch Kenntnisse in Pädagogik, Psychologie und Recht bräuchten, was gerade auch für künftig selbständige Meister gelte. Er betonte dass es derzeit rund 30.000 Schreinerbetriebe in Deutschland gäbe, Tendenz rückläufig.

Es bestehe ein Ersatzbedarf von 750 Inhabern pro Jahr. Gleichzeitig würden von den jährlich 1.000 neuen Meistern nur zehn Prozent den Weg in die Selbständigkeit wagen. Das Handwerk, in dem Betriebsinhaber oft 60 statt 40 Stunden pro Woche arbeiten, bekomme zu wenig Wertschätzung. Er ermutigte die jungen Fachleute statt eine Vier-Tage-Woche anzustreben lieber „Einsatzbereitschaft, Verantwortung und mit dem Herzen arbeiten“ in die Waagschale zu legen. „Dann kommt die Zufriedenheit von alleine.“

An die Politik gerichtet forderte er, dass Betriebsinhaber im Handwerk bei ihrem hohen Einsatz nicht wie Großverdiener behandelt werden dürften. „Die Grenze muss nach oben geschoben werden!“ war seine Forderung. Die jungen Meister ermutigte er, sich im Ehrenamt in der Innung und ihren diversen Ausschüssen einzubringen.

Eine ganze Menge Holz

Der scheidende Leiter des Bildungszentrums, Franz Ertl, betonte bei über 1.400 Unterrichtsstunden sei das „eine ganze Menge Holz“ und würdigte die lernfleißigen Handwerker: „Respekt, ihr habt toll durchgehalten.“ Er würdigte den Zusammenhalt der Gruppenmitglieder untereinander. „Bleibt dabei, arbeitet zusammen“ so Ertl, seit je her ein Verfechter des Netzwerkgedankens im Handwerk.

Er würdigte die gute Durchführung des Kurses zu dem die Mitarbeiter des Bildungszentrums, Dozenten und der Prüfungsausschuss gleichermaßen beigetragen hätte. Ihren Anteil am Erfolg der Meister-Absolventen hätten aber auch Partner, Betriebe und Freunde denen der Dank gelte.

Applaus - Catering - Musik und eine tolle Ausstellung

Im Nachgang gab es unter viel Applaus die begehrten Meisterbriefe für die jungen Schreiner. Herausragende Leistungen dabei unter anderem von Laurin Huber aus Übersee, Markus Fischer aus Frasdorf, Barbara Mayer aus Miesbach, Hannes Reiners aus Bischofswiesen und Simon Lunghamer aus Töging am Inn und wurden als Beste aus ihren Landkreisen ausgezeichnet.

Aber auch jeder andere junger Meister – darunter zwei weibliche erfolgreiche Teilnehmer – konnte sich über den großen, erfolgreichen beruflichen Schritt freuen und  feierte mit den Gästen noch lange in gemütlicher Atmosphäre. Musikalisch gab es Klänge von der Langspielplatte aus einem Meisterstück mit eingebautem „Old-School-Plattenspieler“ und in Zeiten von Spotify und Co. ungewohnten Umdrehungen.

Am Samstag und Sonntag ging es dann nahtlos weiter: Die jungen Schreiner machten mit ihren „Meisterstücken des Wohnens“ Werbung für das Schreinerhandwerk und die von den heimischen Schreinern hochwertig gefertigten Einzelstücke. Viele standen an beiden Tagen in der Ausstellung bei ihren Meisterstücken und erklärten Funktion und Verarbeitung, die so mancher Besucher begeistert bewunderte.  (Text und Foto: Andreas Wittenzellner)

Andreas Wittenzellner
Die erfolgreichsten Meister (von links): Simon Lunghamer, Landtagsabgeordneter Konrad Baur (CSU), Hannes Reiners, Markus Fischer, Barbara Mayer, Laurin Huber, der bisherige Leiter des Bildungszentrums Franz Ertl und der neue Leiter Andreas Pfaffinger.
Die erfolgreichsten Meister (von links): Simon Lunghamer, Landtagsabgeordneter Konrad Baur (CSU), Hannes Reiners, Markus Fischer, Barbara Mayer, Laurin Huber, der bisherige Leiter des Bildungszentrums Franz Ertl und der neue Leiter Andreas Pfaffinger.

 

Edmund Halletz

Bildungsmanagement und Beratung

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